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Ijsselmeer Teil 2

Harlingen bis Amsterdam

Balk – Leeuwte, 04.08.2017

…nur fliegen ist schöner…

Heute nahmen wir das Frühstück gemeinsam mit einem anderen Gast, einer Dame aus der Nähe von Arnheim, ein. Zum leckeren Frühstück kam so noch eine nette Unterhaltung. Wir waren uns alle auf Anhieb sympathisch.
Gegen 9.30 Uhr stiegen wir auf die Räder. Laut Wetterbericht sollte es heute, was den Wind betraf, besser werden. Da hatte sich der Wetterfrosch aber geirrt. Wir hatten das Gefühl, es sei genau so stürmisch wie gestern.
Um auf unsere Radroute zu gelangen, fragten wir die Dame aus Hildegards Navi. Nach etwa 10 km hatten wir den Zuidersee-Radweg wieder erreicht.
Das erste Stück lief sehr gut. Wir hatten Rückenwind oder Windschatten. Wir hatten uns aber zu früh gefreut. Nachdem wir ca. 2 km gefahren waren, hatten wir volle Breitseite. Der Wind kam direkt von vorne. Wir fuhren gefühlt mehr rückwärts als vorwärts. Die Energie aus dem Frühstück war nach kurzer Zeit fast verpufft.
Kurz vor dem Prinsess Margarietkanal bei Lemmer erreichten wir unsere Radroute. Jetzt ging es schneller voran, da wir nun Seiten-Rückenwind hatten.
Um die Mittagszeit waren wir in Ossenzijl. Dort machten wir direkt neben einer Klappbrücke an der Kalenberggracht eine längere Pause. Kleine und große Boote fuhren quasi direkt an unseren Kaffeetassen vorbei. Viele Radfahrer machten an der gleichen Stelle Pause. Bei Kaffee und Toast genossen wir das Treiben auf dem Wasser. Nach etwa zwei Stunden ging es auf einem wunderschönen, schmalen Weg direkt an der Gracht entlang weiter. An beiden Ufern standen schöne, gepflegte meist reetgedeckte Häuser in ebenso schönen Gärten. Es war ein Genuß, hier entlang zu fahren.
Alle paar Meter ging es über kleine Brücken, um die Wasserläufe, die seitlich in die Gracht münden, zu überqueren.
Durch das ständige auf und ab löste sich Hildegards Navihalterung. Damit das Navi nicht herausrutschte, mußte die "Dame" nun ihre Arbeit aus der Lenkertasche heraus bewältigen. Wenig später schaltete Hildegard das Navi aus. Auch mit Karte fanden wir den richtigen Weg.
Kurz hinter Kalenberg führte der Weg bis Nederland eine Weile durch den Wald. Wir hatten das Gefühl, der Wind habe nachgelassen. Daß das ein Trugschluß war, bemerkten wir in dem Augenblick, als der Weg eine Rechtskurve nahm. Da kam der Wind wieder ungebremst direkt von vorne.
Mit 9k m/h schafften wir es dann bis Baarlo. Wir legten eine kurze Verschnaufpause ein, bevor es über den Deich nach Blokzijl ging.
Ausnahmsweise waren wir froh, daß wir keine Leichtgewichte waren, sonst hätte uns der starke Seitenwind sicherlich vom Deich geweht. Nur mit Mühe konnten wir die Räder in der Spur halten.
Im Blokzijl wollten wir eigentlich nach einer Werkstatt Ausschau halten, um die Navihalterung wieder zu befestigen. Die gab es anscheinend nicht, dafür aber ein wunderschönes Örtchen mit einem Hafen in der Mitte und schönen alten Häusern. Die Sonne schien und den Wind spürte man hier nicht. Bevor es auf die letzten Kilometer ging, gönnten wir uns ein Eis.
Diesen Energieschub haben wir dann aber direkt wieder verbraucht. Es ging mal wieder oben über einen Deich, so daß der Wind wieder leichtes Spiel mit uns hatte. Ab Moespot änderten wir unsere Fahrtrichtung und wurden dann bis Leeuwte vom Wind geschoben.
Unsere Unterkunft war direkt am Radweg. Zu meiner Freude stand auf dem großen Grundstück eine alte Ente 2 CV. Das war mein erstes Auto gewesen. Ich trauerte ihm immer noch etwas hinterher. Unserer sympathischen Vermieterin schwärmte ich direkt was von meiner alten Ente vor. Und sagte im Überschwang, mein größter Wunsch wäre, noch mal Ente zu fahren. Sie sagte, das sei kein Problem. Noch bevor wir unsere Räder abgeladen hatten, saß ich im Auto und fuhr ein paar Meter auf dem Grundstück hin und her. Ich konnte es noch! Es ist ein völlig anderes Fahrgefühl als in einem modernen Auto. Das war riesig nett von unserer Vermieterin.
Auf dem Grundstück stand ein gemütliches, großes Tuinhuis. Dort wohnten wir gemeinsam mit zwei netten niederländischen Radfahrerinnen, die auch eine Tour am Ijsselmeer entlang machten.
Nachdem wir uns vom Reisestaub befreit hatten, gingen wir zum Besucherzentrum "de Wieden" gleich nebenan. Es hatte bereits geschlossen, aber ein kurzer Spaziergang über befestigte Wege durch das Flachmoor war noch möglich. Der Boden unter den Füßen federte leicht. Es ist das größte zusammenhängende Flachmoor Westeuropas. Die Natur ist einzigartig. Das Gelände befindet sich am Rande des Beulakerwijde, einem großen See. Auch ohne daß wir im eigentlichen Besucherzentrum waren, hatten wir doch einen kleinen Eindruck vom Leben und Arbeiten am Moor bekommen.
Anschließend gingen wir nach Sint Jansklooster. In einer ganz normalen Dorfkneipe aßen wir zu Abend.
Trotz Wind und der ganzen Anstrengung war es ein rundum schöner Tag.

Fahrzeit:3 h 40 Min.
Fahrstrecke:53 km

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Urheberrechtlich geschützt (Copyright), Gertrud S.