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Runde durch Noord-Brabant in den Niederlanden

Tag 2: 's-Hertogenbosch 08.06.2023

...geheimnisvolle Unterwelt...

Nachdem wir gut ausgeschlafen hatten, frühstückten wir gegen 9 Uhr gemeinsam mit unseren Gastgebern. Es war sehr gesellig. Das Frühstück war lecker und umfangreich.
Unsere Gastgeber hatten schon einige gewaltige Radtouren gemacht und waren unter anderem schon durch China und Südamerika geradelt. Da konnten wir nicht mithalten. Wir hätten bestimmt noch stundenlang erzählen können, weil wir uns aber heute die Stadt ansehen wollten, machten wir uns gegen 10 Uhr mit dem Bus auf den Weg ins Zentrum. Uns wurde zwar gesagt, es gäbe ein riesiges Radparkhaus mitten in der Stadt, aber trotzdem entschieden wir uns für den Bus. Kurz nach 11 Uhr erreichten wir den Bahnhof und begaben uns zu Fuß auf Stadterkundung.
Wir gingen an der berühmten Bäckerei Jan de Groot vorbei zum Bolwerk St. Jan. Es wurde im Jahre 1528 gebaut, um eines der wichtigsten Zugangstore der Stadt zu verteidigen. Es gehörte zur Festung den Bosch und liegt am Ufer der Dommel. Heute befindet sich dort eine Brasserie mit Terrasse am Wasser und ein Informationszentrum. Hier besorgten wir uns Karten für die Grachtenfahrt und die Turmbesteigung der St. Janskathedrale.
Vor der Bootsfahrt reichte die Zeit noch für einen Kaffee auf der Außenterrasse eines netten Cafés. Das Wetter war wieder sehr sommerlich und schon fast zu warm. Im Schatten ließ es sich gut aushalten.
Dann kam das Highlight des Tages. In einem kleinen, offenen Elektroboot, auf dem ca. 10 Personen Platz hatten, ging es durch den Untergrund von ´s-Hertogenbosch.
Normalerweise stellt man sich unter einer Grachtenfahrt eine Bootsfahrt oberirdisch, entlang von Gebäuden oder Straßen usw. vor. Diese Fahrt war ganz anders. Die Stadt liegt nur etwa 6 bis 7 Meter über dem Meeresspiegel auf einem Sandrücken in einem Sumpfgebiet an Dieze und Dommel, kleine Flüsse, die in die Maas münden.
Auf der Binnen-Dieze und einigen kleineren Kanälen, ging die Tour ca. 1,5 Stunden unterirdisch unter Häusern, Straßen und Brücken hindurch. Ab und zu kam man wieder ans Tageslicht und erblickte kleine Gärten oder Hinterhöfe. Die Tunnel waren aus Ziegelsteinen gemauert und wirkten teilweise wie kleine Kathedralen. In der Mitte waren sie recht hoch, doch ab und zu mußten wir die Köpfe einziehen, wenn man nah am Rand entlangfuhr. Unser Bootsführer erzählte uns während der Fahrt interessante Dinge über ´s-Hertogenbosch. Die Niederländer sprechen im allgemeinen Sprachgebrauch einfach von Den Bosch. Der Name geht auf den nahegelegenen Herzogenwald zurück. Obwohl wir kein niederländisch sprechen, verstanden wir das meiste.
Es wurden verschiedene Touren angeboten. Wir wählten die Festungsroute. Hierbei machten wir an der alten Festungsmauer eine ca. 20minütige Pause und besichtigten die Reste der alten Festung. Um vom Boot ans Ufer zu gelangen, mußten wir über eine steile, zwar breite Treppe steigen, die jedoch seitlich kein Geländer hatte. Wir haben es alle trocken nach oben geschafft.
Am Ende der Tour gab es noch eine besondere Überraschung. Eine wunderschöne Lichtshow mit Elfen und Fabelwesen, mit Musik untermalt, war das i-Tüpfelchen der Grachtenfahrt.
Jetzt hatten wir uns ein Stück Kuchen verdient. Hildegard hatte auf: „WDR-Wunderschön“, eine Reportage über ´s-Hertogenbosch gesehen und sich gemerkt, daß man unbedingt die alte Bäckerei de Groot besuchen sollte. Das war der zweite Punkt unserer „to do Liste“ für die Stadt. Die Auslage war überwältigend. Als besondere Leckerei wird Bossche Bol angeboten. Das ist ein mit Schokolade überzogener Windbeutel. Es sieht sehr lecker, aber auch mächtig aus, deshalb entschieden wir uns für ein anderes Stückchen Torte.
Gut gestärkt ging es dann zur Turmbesteigung. Wir hatten einen festen Termin. Eine kleine Gruppe wartete bereits und ein paar Besucher kamen noch dazu. Es fehlten aber noch zwei oder drei Gäste, die aber nicht erschienen. Unser Führer hatte noch eine viertel Stunde gewartet, bevor es endlich losging.
Zuerst ging es 52 Stufen über eine Steintreppe hoch und wir gelangten in einen größeren Raum oberhalb der Taufkapelle. Unser Turmführer erklärte vieles sehr ausführlich, bevor es auf einer Holztreppe mit offenen Stufen weiter nach oben ging. Diese Treppe war aber für Hildegards Höhenangst zu viel. Sie drehte um und ging nach unten, um dann das Innere der Kirche anzuschauen. Dort wollte sie auf mich warten.
Es ging weiter nach oben. Viele interessante Details gab es zu sehen und alles wurde ausführlich erklärt. Es gab ein großes Glockenspiel und noch einige andere kleinere Glocken. Unser Gästeführer war von der Kathedrale und seinem Turm begeistert und fand kein Ende. Ich mußte mich sehr darauf konzentrieren, um im Groben etwas von den Ausführungen zu verstehen. Die Geschichte der Stadt und der Kirche wurden ausführlich erklärt. Nach ca. 1,5 Stunden hatten wir endlich die Aussichtsplattform erreicht.
Die Aussicht über die Stadt war meine Intention den Turm zu besteigen gewesen. Wenn ich vorher geahnt hätte, wie lange diese Führung gedauert hat, wäre ich möglicher Weise außen, über ein Baugerüst hochgeklettert. Das war zu unserem Erstaunen für Touristen möglich.
Hildegard hatte derweil brav auf mich gewartet und eine ausführliche Kirchenbesichtigung gemacht. Dafür blieb mir leider keine Zeit mehr. Außer einem kurzen Blick in das Kirchenschiff sah ich vom Inneren nichts.
Nun fuhren wir mit dem Bus zurück zu unserer Unterkunft. Ich hatte vorher noch einen kurzen Blick in das riesige Fahrradparkhaus an der Kerkstraat, geworfen. Im Nachhinein gesehen wäre es wahrscheinlich praktischer gewesen, mit dem Rad in die Innenstadt zu fahren.
Wir bestiegen unsere Räder und fuhren gut 10 Kilometer zu einem Campingplatz. Dort verbrachte zufällig, genau an diesem Wochenende, Hildegards Sohn mit seiner Familie einen Kurzurlaub. Der Platz war sehr schön und bot besonders für Familien einiges. Wir bevorzugen aber in unserem Alter feste Behausungen. Gut 1,5 Stunden dauerte die Stippvisite. Dann fuhren wir zurück nach ´s-Hertogenbosch.
Auf der Hinfahrt hatten wir ein Hinweisschild auf ein Pfannkuchenhaus gesehen. Da wollten wir hin. Leider fanden wir weder das Hinweisschild noch das Pfannkuchenhaus. Es wurde immer später und wir hatten mittlerweile Hunger. Wir suchten ein Restaurant und fanden trotz Suche im Navi nichts. Letztendlich fanden wir einen Dönerimbiß, der noch geöffnet hatte. Dort besorgten wir uns Pommes und Hähnchennuggets. Hier wollten wir aber nicht unbedingt unser Essen einnehmen. Wir fuhren zu einem kleinen Park mit Weiher, in der Nähe unserer Unterkunft und aßen gemütlich auf einer Bank unser feudales Abendessen.
Kurz vor 22 Uhr waren wir dann wieder im Haus.

Fahrstrecke:20 km

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