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Tag 2: Nijmegen - Steenderen 27.07.2022
...Radwege de Luxe...
Um 8.30 Uhr saßen wir am Frühstückstisch. Das Frühstück war lecker und umfangreich, nur das typische holländische Schwammbrot fehlte, das aber niemand von uns vermißte.
Gegen 10 Uhr verließen wir unsere Gastgeberin. Auch wenn der Aufenthalt nur kurz war, wir fühlten uns als gern gesehene Gäste. Bei Vrienden op de Fiets ist es immer eine persönliche Begegnung.
Wir fuhren zunächst zum Stadtzentrum. In einer Bäckerei kauften wir ein paar Brötchen für unterwegs. Dann ging es über die Eisenbahnbrücke Spoorbrug Nijmegen auf die andere Waalseite in Richtung Arnhem.
Der Radweg war einsame Spitze. Davon können wir in Deutschland nur träumen. Er hatte einen rötlich eingefärbten Belag, war so breit wie eine normale Landstraße, war gut ausgeschildert und führte auf separaten Wegen, ohne Autoverkehr, manchmal direkt neben der Autobahn, bis zur John-Frostbrug nach Arnhem.
Unterwegs ging es an Wiesen, Feldern und Obstplantagen vorbei. An mehreren Seen; ob natürlich oder ehemalige Kiesgruben weiß ich nicht, entstanden Neubaugebiete auf dem Wasser. Normalgroße, moderne, Einfamilienhäuser wurden auf Plattformen, direkt auf dem Wasser errichtet. Ein Hochwasser kann da nicht gefährlich werden, dann ist der Steg nur etwas höher. Das kannte ich bisher nur als kleine schwimmende Ferienhäuser.
Um kurz nach 12 Uhr waren wir in Arnhem und fuhren erst mal in die Innenstadt. Bei einer Tasse Kaffee in der Fußgängerzone machten wir eine Weile Pause.
Eine gute halbe Stunde später ging es weiter. Die ersten Kilometer durch Industriegebiete waren durch den vielen Verkehr etwas stressig, auch wenn wir immer auf einem Radweg fahren konnten.
Wir orientierten uns an den Knotenpunktschildern und den LF-Schildern der Hanze Route. Auch ohne Karte fanden wir den richtigen Weg.
Dann erreichten wir die Ijssel. An diesem Fluß liegen die meisten der niederländischen Hansestädte. Der Weg verlief jetzt meist über einen Deich mit Blick auf den Fluß. Der Wasserstand war auf Grund der anhaltenden Trockenheit extrem niedrig. Die Schiffe hatten nur noch eine schmale Fahrrinne zu Verfügung und mußten sehr langsam fahren. In den kleinen Sportboothäfen lagen einige Boote fast auf dem Trocknen. Die ganze Natur litt unter dem Wassermangel. Die Wiesen sahen eher wie Heu als wie Gras aus. Für uns war das Wetter natürlich angenehm. Es war warm und trocken.
Kurz hinter Latum, direkt am Radweg gelegen und strategisch sehr günstig, befand sich ein kleines Eiscafé. Hier machten wir eine gemütliche Eispause und beobachteten dabei die Radfahrer und Fußgänger, die vorbei kamen.
Hier war einiges los.
Unterwegs kamen wir an mehreren Campingplätzen, einige mit Blockhütten und Mobilheimen und zum Teil mit sehr großen Spielplätzen vorbei. Wir sahen sogar einen Campingplatz mit Hallenbad und Wasserrutschen. Für Familien mit Kindern ist es vielleicht schön, aber mir wäre das zu eng beieinander und zu voll. Auch ganze Ferienhaussiedlungen lagen in der Nähe der Ijssel.
Gegen 15.30 Uhr erreichten wir Doesburg. Wir schoben die Räder durch die malerische Stadt. Wir überlegten hier zu Abend zu essen, aber das war noch viel zu früh. Somit fuhren wir weiter zu unserer heutigen Unterkunft nach Steenderen.
Hier wurden wir zuerst von einer älteren Dorfbewohnerin begrüßt, die sich genauestens erkundigte, woher wir kamen und was wir weiter vorhatten. Sie hätte bestimmt gerne weiter gefragt, aber dann kam unsere Gastgeberin heraus und kümmerte sich um uns. Wir bekamen jede ein kleines Einzelzimmer.
Zum Abendessen gingen wir in den Dorfgasthof. Später machten wir, wie in alten Schulzeiten, auf dem Schlafzimmer eine Pyjamaparty und ließen den Tag mit einem Glas Wein gemütlich ausklingen.
Fahrstrecke: 60 km
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