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Leineradweg

Leinefelde - Verden a.d. Aller

Tag 4: Freden - Hannover - 09.05.2006

Durststrecke...

Wie immer hatten wir für 8 Uhr das Frühstück bestellt. Wir freuten uns auf den Kaffee, der hatte aber leider den Geschmack aus Jugendherbergszeiten. Ansonsten war alles o.k.. Hildegard hatte am Morgen schon ein ganz besonderes Erlebnis. Auf dem Flur traf sie die Geschäftsführung (den Wirt) schon in Unterwäsche, auf der Suche nach seinem Hund. Wir besuchten zuerst für unsere üblichen Einkäufe einen Lebensmittelmarkt. Gegen 10 Uhr verließen wir die Stadt. Das Wetter war wieder schön. Nach wenigen Kilometern kam die erste langgezogene Steigung und wir kamen schon ins Schwitzen. Danach folgte natürlich auch wieder eine rasante Abfahrt. In Alfeld machten wir schiebenderweise einen Stadtbummel. Es gab wieder einige lohnenswerte Fotomotive. Unsere verbrauchten Kalorien ersetzten wir mit Kakao bzw. Eiskaffee. Anschließend ging es weiter in Richtung Gronau. Kurz bevor wir die Stadt erreichten, kamen wir an einem idyllischen See vorbei. Obwohl wir noch nicht hungrig waren, machten wir dort unser Mittagspicknick. Am Ortsausgang von Gronau fehlten mal wieder die Radwegschilder. Beim Blick in die Karte stoppte spontan ein Radrennfahrer, der dann für uns den Fremdenführer spielte. Der nette Herr meinte, der Weg über Elze sei ein Umweg und auch nicht besonders schön, er würde uns einen anderen Weg empfehlen. In einem rasanten Tempo fuhr er einige Kilometer vor uns her und erklärte uns dann den weiteren Weg durch ein Naturschutz- und Feuchtgebiet, über Betheln in Richtung Burgstemmen. Hildegard und ich haben auf dieser Tour schon überlegt, ob es vielleicht Absicht ist, daß der Leineradweg so schlecht ausgeschildert ist und ob vielleicht statt dessen 1 € - Kräfte eingesetzt werden, um den Touristen den Weg zu zeigen. So viele hilfsbereite und freundliche Menschen, wie auf dieser Radtour, sind uns noch nirgendwo begegnet. Das erste Stück des Wegs war landschaftlich wirklich schön. Viele Vögel bevölkerten das Naturschutzgebiet. Dann folgte ein steiler Schotterweg über einen Höhenzug. Danach eine Schotterpistenabfahrt bis ins nächste Dorf. Anschließend mußten wir wieder eine langgezogene Steigung auf der Straße bewältigen. Abgesehen von den Steigungen war heute unser ärgster Feind der Wind. Er kam meistens schräg von vorne und bremste ganz gewaltig. Von Schloß Marienburg, das weithin sichtbar auf einem Berg liegt, machten wir nur ein paar Erinnerungsfotos. Die Schloßbesichtigung ersparten wir uns auf Grund der Höhenlage. Wir hatten noch etwa 20 km bis Hannover. Nun gab es plötzlich eine Schilderflut. An Stellen, an denen es keine Zweifel gab, wo der Weg entlang führen mußte (wo z.B. keine Kreuzung war) standen plötzlich Hinweisschilder, sogar mit Kilometerangaben. Wir hatten unseren Getränkevorrat mittlerweile verbraucht und drohten so langsam auszutrocknen. Leider gab es in den kleinen Orten, die wir durchfuhren weder Geschäfte noch Gaststätten. In Koldingen fanden wir dann endlich einen Kiosk mit Kneipe und ersetzten unser Flüssigkeitsdefizit. Danach ging es durch ein riesiges Wald- und Feuchtgebiet bis Hannover. Viele Ausflügler waren in diesem Naherholungsgebiet unterwegs. Wir hätten die Gegend sicher mehr genossen, wenn wir nicht schon so ausgelaugt gewesen wären. Man mußte sich außerdem sehr auf die Wege konzentrieren, da sie sehr schmal und holperig waren und mehr zum Wandern geeignet waren. Das letzte Stück führte am riesigen Marschsee entlang. Dort tummelte sich alles, was sich in irgendeiner Form sportlich betätigen wollte. Auf dem Wasser gab es verschiedene Boote und auf den Uferwegen waren Wanderer, Jogger, Inlinescater und Radfahrer unterwegs. So viele junge und aktive Leute habe ich noch nie auf einem Haufen gesehen. Es lag aber auch sicher an dem schönen Wetter, das man bis jetzt doch oft vermißt hatte. Für uns wurde es nun allmählich eng. Wir brauchten noch einen Platz zum Schlafen. Leider hatte die Touristeninformation bereits geschlossen. Wir wollten aber auch nicht alle Telfonnummern aus dem Bikelineheft durchwählen, da wir zum einen nicht wußten, wo sich die Häuser befanden und die meisten auch nicht gerade so preiswert erschienen. Ich fragte zunächst eine ältere Dame, ob sie vielleicht etwas wüßte. Sie erklärte uns den Weg zu einem kleinen Hotel in der Nähe. Dort wurde mir relativ unfreundlich mitgeteilt, daß hier alles belegt sei und in der ganzen Stadt garantiert kein freies Bett mehr zu finden sei. Etwas mutlos fuhren wir dann weiter. An einer Straßenkreuzung fragte Hildegard eine Radlerin, ob sie uns weiterhelfen könne. Sie überlegte kurz und meinte dann, sie habe zu Hause noch eine Hotelliste, weil sie kürzlich für Übernachtungsgäste ein Zimmer gesucht hätte. Wir sollten mitkommen und sie würde nachschauen. Wir fuhren einige Kilometer hinter ihr und ihrer Tochter her und folgten ihr bis in die letzte Etage eines Mehrfamilienhauses. Der Ehemann war etwas erstaunt, als er uns sah und wurde fast blaß, als seine Frau erklärte, daß wir ein Zimmer suchen würden. Er atmete erleichtert auf, als sie ihm erklärte, daß wir nur auf der Hotelliste nachschauen wollten. Gemeinsam suchten die beiden ein Hotel heraus und gaben uns die Nummer, Dort war sogar noch ein Zimmer zu bekommen, doch leider sprengte es unseren finanziellen Rahmen. Wir sagten trotzdem zu und machten uns auf den Weg. Unterwegs überlegten wir, doch noch mal im Bikelineheft nachzuschauen und vielleicht etwas Preiswerteres zu bekommen. Gesagt, getan. Es klappte auch auf Anhieb. 20 Minuten später hatten wir unser Hotel erreicht. Im Ersten sagten wir natürlich ab. Das Haus war einfach, aber alles, was wir brauchten, war vorhanden. Nach einer Grundreinigung gingen wir ein paar Meter weiter in die Stadt und aßen in einer urigen Studentenkneipe ein leckeres Abendessen. Danach waren wir wieder rundum zufrieden.

Fahrzeit:5:40h
Fahrstrecke:5:40km, 6km in Hannover

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Urheberrechtlich geschützt (Copyright), Gertrud S.